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Zweite Warnstreikwelle steht bevor – In der Tarifrunde im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen steht eine zweite Warnstreikwelle bevor. Die Tarifverhandlungen sind erneut ergebnislos vertagt worden. Die dritte Runde der Tarifverhandlungen wird am 28. März 2012 30 um 14 Uhr in Potsdam fortgesetzt.

VKA: „Angebot bietet gute Grundlage für zügige Einigung“

In der Tarifrunde haben die kommunalen Arbeitgeber am Ende der zweiten Verhandlungsrunde die Gewerkschaften zu Kompromissbereitschaft aufgerufen. „Wir bieten mit unserem Angebot ein Plus in Höhe von 3,3 Prozent. Wir erwarten von den Gewerkschaften, dass sie sich nun ihrerseits bewegen und nicht weiter auf Eskalation setzen“, so VKA-Präsident Dr. Thomas Böhle. „Wir bleiben dabei, dass wir eine zügige Tarifrunde mit einem Ergebnis noch im März und ohne Schlichtung erreichen wollen. Unser Angebot bietet hierfür eine gute Grundlage.“

Quelle: vka.de

ver.di: Angebot weder in der Höhe, der Laufzeit noch in der Struktur akzeptabel

„Mit ihrer Weigerung, in den Tarifverhandlungen ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, provozieren die Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes eine Antwort aus den Betrieben“, erklärte Frank Bsirske, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Zuvor war die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die rund zwei Millionen betroffenen Beschäftigten ohne Ergebnis vertagt worden. Das bislang vorliegende Angebot der Arbeitgeber sei weder in der Höhe, der Laufzeit noch in der Struktur akzeptabel. „Nach einem Jahrzehnt der Reallohnverluste wollen die öffentlichen Arbeitgeber ihren Beschäftigten weitere zwei Jahre Einkommenseinbußen zumuten“, sagte Bsirske. Gerade im Hinblick auf die Sicherung der Einkommen sei das Arbeitgeberangebot selbst bei zwölfmonatiger Laufzeit absolut unzureichend. Bsirske kritisierte zudem, dass es die Arbeitgeber ablehnten, die Auszubildenden im öffentlichen Dienst selbst bei Bedarf unbefristet zu übernehmen.

„Wie in den Kitas, auf den Flughäfen, bei Nahverkehrsunternehmen oder in kommunalen Krankenhäusern über das Arbeitgeberangebot gedacht wird, werden die Beschäftigten in den nächsten Tagen zum Ausdruck bringen“, betonte Bsirske. Nachdem bereits in der vergangenen Woche rund 130.000 Beschäftigte dem ver.di-Aufruf zu Warnstreiks gefolgt waren, rechnet Bsirske für die zweite Warnstreikwelle mit einer „Intensivierung“.

Quelle: verdi.de

dbb kündigt Warnstreiks und Protestaktionen an

„Jetzt haben wir zwar endlich ein Arbeitgeberangebot, aber eben ein ausgesprochen schlechtes,“ erklärte Frank Stöhr, der dbb Verhandlungsführer und 1. Vorsitzende der dbb tarifunion nach Ende der Gespräche. Stöhr: „Das ist nicht mehr als die Fortschreibung der Reallohnverluste der vergangenen Jahre. Es scheint, die Arbeitgeber in Bund und Kommunen wollen ihre Haushalte zu Lasten der Beschäftigten sanieren.“ Stöhr verwies zudem darauf, dass dieses Angebot nicht geeignet sei, die massiven Nachwuchsprobleme, vor denen der öffentliche Dienst in den nächsten Jahren stehen würde, gerecht zu werden.Der dbb Verhandlungsführer kündigte außerdem an, dass in der nächsten Woche mit einer massiven Ausweitung der Warnstreiks und Protestaktionen der Kolleginnen und Kollegen zu rechnen ist.

Quelle: dbb.de

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