Öffentlicher Dienst – Die ver.di-Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst hat das Tarifergebnis für die rund zwei Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen angenommen. Die Tarifkommission entschied mit 67 Ja-Stimmen, 17-Neinstimmen und 5 Enthaltungen. Zuvor waren die ver.di-Mitglieder in Bundesverwaltungen, Behörden, kommunalen Verwaltungen, Einrichtungen und Unternehmen zu ihrer Meinung über den Verhandlungsstand vom 31. März 2012 befragt worden. Mit fast 74 Prozent hatten die ver.di-Mitglieder diesem Ergebnis zugestimmt. Damit sind die Tarifverhandlungen endgültig abgeschlossen.
Die Beschäftigten bei Bund und Kommunen bekommen rückwirkend zum 1. März 2012 eine Gehaltserhöhung von 3,5 Prozent und jeweils weitere 1,4 Prozent zum 1. Januar sowie zum 1. August 2013.
Die Auszubildenden erhalten bei bedarfsgerechter Ausbildung einen Rechtsanspruch auf Übernahme, zunächst für ein Jahr, mit automatischer Entfristung bei Bewährung (keine Abmahnung). Die Ausbildungsvergütungen werden zum 1. März 2012 um 50 Euro und im August 2013 um weitere 40 Euro erhöht, die Arbeitgeber übernehmen zudem die Fahrtkosten zu auswärtigen Berufsschulen oberhalb eines Eigenanteils von 6 Prozent der Ausbildungsvergütung im ersten Ausbildungsjahr.
Bestandteil der Einigung ist auch eine Neuregelung des Urlaubs aufgrund der aktuellen Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts. Ab 2013 erhalten alle Beschäftigten einheitlich 29 Tage Urlaub, ab 55 Jahre gibt es 30 Tage. Wer allerdings nach der bisherigen Regelung bereits Anspruch auf 30 Tage Urlaub hatte oder 2012 erlangt, behält diesen Anspruch auch künftig und dauerhaft (Besitzstand).
Während der Mitgliederbefragung wurde von den Beschäftigten, trotz der deutlichen Zustimmung, sehr kritisch diskutiert, dass es nicht gelungen ist, die Forderung nach einer sozialen Komponente für die unteren Einkommensgruppen gegen den dogmatischen Widerstand vor allem der kommunalen Arbeitgeber durchzusetzen.
Quelle: verdi.de