Tarifvertragsparteien positionieren sich

Tarifrunde 2012 bei Bund und Gemeinden – Langsam beginnen sich die Gewerkschaften und Kommunalen Arbeitgeberverbände im Öffentlichen Dienst für die anstehenden Tarifverhandlungen zu positionieren. Zum 29. Februar endet nämlich der Entgelttarifvertrag. Die Beschäftigten erwarten satte Lohnerhöhungen. Um welche Beträge oder Prozentsätze die Entgelte im TVöD angehoben werden, interessiert auch kirchliche Beschäftigte. Schließlich finden die TVöD-Tabellen über die sogenannte Tarifautomatik Eingang ins ABD. Durch die Anerkennung des TVöD als Leitwährung verhindert die katholische Kirche in ihrem Bereich Lohndumpingtendenzen, die andernorts durchaus zu beobachten sind. kodakompass.de hält Sie auf den Sonderseiten zur Tarifrunde 2012 auf dem Laufenden. (Markus Schweizer)

ver.di zur Tarifrunde 2012: Wir sind es wert

Die Vorbereitungen für die Tarifrunde 2012 für Bund und Kommunen laufen bereits. Die neue Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst (BTK) hat in ihrer konstituierenden Sitzung am 26./27. Oktober 2011 die Kündigung der Entgelttabellen zum 29. Februar 2012 beschlossen. Die Forderungen für die Tarif- und Besoldungsrunde 2012 werden am 9. Februar 2012 von der BTK aufgestellt. Basis dafür sind die Forderungsvorschläge, die in Betrieben und Regionalkonferenzen bis dahin diskutiert werden. Doch schon jetzt sind sich die Mitglieder der Bundestarifkommission einig: WIR SIND ES WERT. Wir leisten gute Arbeit und gute Arbeit muss ordentlich bezahlt werden!

Quelle: ver.di Tarifinfo 1 auf verdi.de

Kommunale Arbeitgeber: Steuereinnahmen noch unter dem Vorkrisenniveau von 2008

Tarifverhandlungen vor dem Hintergrund leerer Kassen – das steht den kommunalen Arbeitgebern im kommenden Jahr bevor. Ab März 2012 verhandelt die VKA für die rund zwei Millionen Beschäftigten des kommunalen öffentlichen Dienstes.

Auf ihrer Herbstsitzung am 11. November 2011 in Dresden hat die Mitgliederversammlung der VKA hierzu einen ersten Beschluss gefasst. Darin macht sie deutlich, dass sie unter den schwierigen finanziellen Bedingungen der Kommunen einen auch für die Beschäftigten akzeptablen Abschluss anstrebt. „Die Beschäftigten erwarten eine Teilhabe am allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung, auch wenn der bei den Kommunen nicht stattgefunden hat“, so VKA-Präsident Dr. Thomas Böhle. „Auch im Jahr 2011 liegen die Steuereinnahmen der Kommunen noch unter dem Vorkrisenniveau von 2008. Die Ausgaben steigen jedoch immer weiter. Die Verschuldung der Städte, Gemeinden und Landkreisen liegt auf Rekordniveau.“ 

Quelle: Presseinfo auf vka.de

dbb tarifunion: Reales Einkommensplus muss her

Eine deutliche Lohnerhöhung für den öffentlichen Dienst hat der Zweite Vorsitzende des dbb und 1. Vorsitzende der dbb tarifunion, Frank Stöhr, gefordert. Mit Blick auf die anstehende Einkommensrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen sagte Stöhr der „Wirtschaftswoche“ (Ausgabe vom 16. Januar 2012): „Im Schnitt der vergangenen Jahre sind im öffentlichen Dienst – anders als in vielen Industriebereichen – die Reallöhne gesunken. Hinzu kommt ein immer dramatischerer Nachwuchsmangel. Im Wettbewerb mit privaten Arbeitgebern um Fachkräfte zieht der öffentliche Dienst zunehmend den Kürzeren. Es darf daher 2012 in keinem Fall eine erneute Reallohnsenkung für unsere Leute geben.“

Quelle: dbb.de

GEW: Klare Forderung – Tabellenerhöhung

Die Große Tarifkommission der GEW hat sich für eine klare Forderungsstruktur entschieden. Eine Tabellenerhöhung von 6 bis 7 Prozent, mindestens 150 bis 180 Euro. Der Mindestbetrag würde als „Sockel“ in die Tabelle einfließen und somit langfristig wirksam. Um möglichst viel Druck hinter die Gehaltsforderung zu bringen, soll auf zusätzliche Nebenforderungen so weit wie möglich verzichtet werden.

Die Verhandlungen beginnen am 1. März. Mit Warnstreiks vor der abschließenden Verhandlungsrunde am 28./29. März ist zu rechnen. Danach steht möglicherweise eine Schlichtung an. Im April kann es zu einer Urabstimmung über einen Erzwingungsstreik kommen.

Quelle: gew.de