Durchbruch – 5,1 Prozent mehr Geld in diesem Jahr, 2,8 Prozent im kommenden, Arbeitszeit 39 Stunden.
ver.di Tarifkommission für Tarifeinigung – Jetzt Mitgliederbefragung
Die ver.di Bundestarifkommission hat am 31. März in Potsdam mit 64 zu 25 Stimmen die Tarifeinigung für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und kommunalen Arbeitgebern angenommen. Ver.di wird nun eine breitangelegte Mitgliederbefragung durchführen.
In den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst hat ver.di erhebliche Einkommenserhöhungen für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen durchgesetzt. Im Durchschnitt liegt der Gehaltszuwachs für 2008 bei gut 5 Prozent. In den unteren und mittleren Einkommensgruppen sogar bei sieben Prozent. Rückwirkend zum 1. Januar 2008 steigen die Einkommen um 50 Euro und anschließend linear um 3,1 Prozent. Dies gilt alle Beschäftigte bei Bund und Kommunen in Westdeutschland. Zum 1. Januar 2009 steigen die Vergütungen um weitere 2, 8 Prozent. Alle Beschäftigte der Entgeltgruppen 1 bis 15 bekommen zum 1. Januar 2009 eine einmalige Sonderzahlung in Höhe von 225 Euro. Die Ausbildungsentgelte werden ab 1. Januar 2008 um 70 Euro erhöht. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 24 Monate.
ver.di Vorsitzender Frank Bsirske wertete das Ergebnis als einen großen Erfolg. Es sei nicht sicher, ob nach einem längeren Streik ein besseres Ergebnis hätte erreicht werden können. Als schmerzlich bezeichnete er die längere Arbeitszeit ab 1. Juli 2008 für Beschäftigte bei den Kommunen in Westdeutschland. Bsirske: „Dieser Tarifabschluss liegt in beiden Jahren deutlich über der Inflationsrate. Damit gibt es seit langer Zeit mal wieder Reallohnzuwachs.“ (Quelle: verdi.de)
„Schmerzhafter Kompromiss, um einen Streik zu verhindern“
„Wir haben nach überaus harten Verhandlungen einen schmerzhaften Kompromiss akzeptieren müssen. Die Einigung geht finanziell über den Schlichterspruch, der bereits erhebliche Belastungen bedeutet hätte, hinaus. In der Arbeitszeitfrage haben wir uns durchsetzen können, auch wenn wir uns mehr als die erreichten 39 Stunden erhofft haben,“ so VKA-Präsident Dr. Thomas Böhle. „Zu rechtfertigen war dieses Ergebnis für die kommunalen Arbeitgeber letztlich nur, um einen Streik mit all seinen wirtschaftlichen und sozialen Beeinträchtigungen vermeiden konnten… Die vereinbarten Entgeltsteigerungen einschließlich des Sockelbetrages wird die Beschäftigten freuen, gerade nach drei Jahren ohne lineare Steigerungen. Im Bereich der unteren Entgeltgruppen wird dies aber einen erneuten Druck auf Arbeitsplatzabbau und Privatisierung geben.” (Quelle: vka.de)